Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) e.V. - 14.10.2025
DNVF warnt vor drastischer Kürzung des Innovationsfonds
Mit den geplanten Einsparungen von 100 Millionen Euro beim Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) schwächt die Gesundheitspolitik ihr wichtigstes Instrument, mit dem die Gesundheitsversorgung patient:innenorientierter, effektiver und kostengünstiger gestaltet werden kann.
Die im Bundeskabinett beschlossenen Sparvorschläge zur
Stabilisierung der Beitragssätze der gesetzlichen Krankenversicherung
sehen vor, dass die Fördersumme des Innovationsfonds für 2026 um 100
Millionen Euro (50 Prozent) gekürzt wird. Dazu äußert sich der
Vorstandsvorsitzende des DNVF, Prof. Wolfgang Hoffmann: "Der
Innovationsfonds schafft die wissenschaftlichen Grundlagen dafür, dass
das deutsche Gesundheitssystem patient:innenenorientierter, effektiver
und kostengünstiger wird. Mit der Kürzung schwächt die Politik dieses
entscheidende Instrument! Das ist das Gegenteil von dem, was sich
diese Bundesregierung mit gutem Grund als "Zukunftsfähigkeit" auf die
Fahnen geschrieben hat."
Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung engagiert sich für ein evidenzbasiertes, am Nutzen für Patient:innen orientiertes, regional ausgerichtetes Gesundheitssystem. Zu einem zukunftsfähigen Gesundheitssystem gehören aus Sicht des DNVF:
1. Schaffung eines transparenten, lernenden und wissensgenerierenden Gesundheitssystems
2. Umsetzung einer sektorenverbindenden Organisation der Gesundheitsversorgung
3. Stärkung der Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems gegenüber Krisen
4. Implementierung erfolgreicher neuer Versorgungsmodelle in die Regelversorgung und konsequente De-Implementierung nicht mehr zeitgemäßer medizinischer Maßnahmen
5. Regionale Verzahnung des steuerfinanzierten Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) mit dem beitragsfinanzierten Versorgungssystem (GKV/PKV)
6. Implementierung von Vergütungsstrukturen, die "high value care" ermöglichen
7. Stärkung der personellen Ressourcen des Gesundheitssystems
Der DNVF-Vorsitzende weiter: "Diese Ziele werden durch die Halbierung des Innovationsfonds konterkariert. Die Versorgungsforschung ist die anwendungsorientierte Wissenschaftsdisziplin, die die evidenzbasierte Datengrundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen liefert. Dafür stehen wir auf allen Ebenen der Gesundheitspolitik als Ansprechpartner zur Verfügung. Die geplante Kürzung wirft die Modernisierung unseres Gesundheitswesens zurück."
Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF)
Der gemeinnützige Verein "Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung
e.V." wurde am 2. Mai 2006 in Berlin gegründet. Aktuell sind 55
medizinische, pflegerische und gesundheitswissenschaftliche
Fachgesellschaften, 52 wissenschaftliche Institute und
Forschungsverbünde, 21 Verbände über 450 Wissenschaftler:innen
Mitglieder im DNVF. Das DNVF ist ein interdisziplinäres Netzwerk, das
allen Institutionen und Arbeitsgruppen offensteht, die mit der
Sicherung der Gesundheits- und Krankenversorgung unter
wissenschaftlichen, praktischen oder gesundheitspolitischen
Gesichtspunkten befasst sind.
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) e.V. - 14.10.2025
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 17. Oktober 2025
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