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HUNGER/389: Drohende Hungerkrise in Äthiopien - Kürzungen im Entwicklungsetat gefährden Mensch und Natur (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 24. April 2025

Drohende Hungerkrise in Äthiopien: Kürzungen im Entwicklungsetat gefährden Mensch und Natur

Krüger: Mit gestärkter Entwicklungszusammenarbeit Katastrophen abwenden


Berlin - Angesichts der drohenden Hungerkrise in Äthiopien warnt der NABU eindringlich vor Kürzungen im deutschen Entwicklungsetat. Die aktuelle Ankündigung des UN-Welternährungsprogramms (WFP), mangels finanzieller Mittel lebensrettende Hilfen für Hunderttausende Frauen und Kinder einstellen zu müssen, zeigt die dramatischen Folgen geschwächter Entwicklungszusammenarbeit. Auch Auswirkungen auf den Naturschutz sind zu erwarten.

"Aktuell kämpfen Millionen Menschen in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern um ihr Überleben. Ein weiterer Rückzug der internationalen Gemeinschaft - auch Deutschlands - würde das Leid weiter verschärfen und langfristig Lebensgrundlagen zerstören. Wir dürfen jetzt nicht wegsehen", sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger und appelliert an die Bundesregierung, geplante Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit zu überdenken und den internationalen Einsatz für Ernährungssicherheit, Armutsbekämpfung und Naturschutz entschlossen fortzuführen.

Der NABU ist seit 2006 in Äthiopien aktiv - insbesondere in ländlichen Regionen, wo Natur- und Ressourcenschutz eng mit der Sicherung von Ernährung und Einkommen verknüpft sind. Unter anderem stärkt der NABU mit Unterstützung deutscher Entwicklungsgelder Kleinbäuerinnen und -bauern, ihre Landwirtschaft nachhaltig, klimaresilient und selbstbestimmt zu gestalten. Doch wenn die Grundversorgung mit Nahrung, Wasser und medizinischer Hilfe zusammenbricht, geraten Menschenleben, nachhaltige Entwicklung und natürliche Lebensgrundlagen langfristig in Gefahr.

"Wir erleben vor Ort, wie eng die Schicksale von Mensch und Natur miteinander verbunden sind", so Krüger weiter. "Dürre, Bodenerosion und Artensterben treffen vor allem die Ärmsten. Nur mit einer stabilen Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit können wir verhindern, dass die globalen Krisen von heute zu Katastrophen von morgen werden."

Weitere Informationen zum NABU-Engagement in Äthiopien
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/aktivitaeten/weltweit/12266.html

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Quelle:
NABU Pressedienst, 24.04.2025
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 25. April 2025

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