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VÖGEL/1202: Seltenste Storchenart der Welt - Höckerstörche brüten erstmals seit Jahrzehnten in NABU-Projektgebiet auf Sumatra (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 26. März 2025

Seltenste Storchenart der Welt: Höckerstörche brüten erstmals seit Jahrzehnten in NABU-Projektgebiet auf Sumatra

Erste bestätigte Sichtung eines Höckerstorch-Nestes mit Jungtier seit 1989


Berlin - Eine sensationelle Entdeckung im Regenwaldgebiet "Hutan Harapan" auf Sumatra gibt Anlass zur Hoffnung für den weltweit stark gefährdeten Höckerstorch. In der Projektregion des NABU wurde ein Nest mit einem Jungtier gesichtet - die erste wissenschaftlich dokumentierte Brut seit 1989 und erst die zweite überhaupt auf Sumatra. Zudem konnte ein Höckerstorch mit einer Kamerafalle am Boden aufgenommen werden - eine wahre Seltenheit.

Höckerstörche gelten als die seltenste Storchenart der Welt. Laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gibt es weltweit nur noch schätzungsweise 300 bis 1.750 erwachsene Individuen, auf Sumatra sogar nur 50 bis 100. Die Art ist als "stark gefährdet" eingestuft, mit einem besorgniserregenden Rückgang von 40-60 Prozent in den letzten 31 Jahren (1992-2023).

"Die Tatsache, dass Höckerstörche in Hutan Harapan brüten, zeigt, dass sie hier einen sicheren Lebensraum mit ausreichend Nahrung finden. Dies unterstreicht die immense Bedeutung des Regenwaldschutzes für den Fortbestand dieser seltenen Art", betont Hyeun Ji Lee, NABU-Projektreferentin für Hutan Harapan.

Der Höckerstorch ist besonders durch Lebensraumverlust bedroht. Die Abholzung von Regenwäldern für Palmöl-Plantagen, Straßenbau und Bergbau setzt der Art massiv zu. Der Schutz und die Wiederherstellung von Regenwäldern wie in Hutan Harapan sind entscheidend, um das Überleben dieser außergewöhnlichen Störche zu sichern. Der NABU setzt sich gemeinsam mit seinen Partnern aktiv für den Schutz des Regenwaldes ein. Dazu gehören Maßnahmen gegen illegale Abholzung, die Wiederherstellung von Waldgebieten, Umweltbildung sowie Forschungsarbeiten zur Artenvielfalt in der Region.

"Diese sensationelle Entdeckung zeigt, dass Hutan Harapan nicht nur ein Refugium für bedrohte Arten ist, sondern auch eine Zukunft für sie bieten kann", so Lee weiter. "Wir müssen diesen Schutz ausbauen, um den Höckerstorch und viele weitere bedrohte Tierarten langfristig zu erhalten." Den genauen Ort der Sichtung gibt der NABU aus Sicherheitsgründen nicht preis. "Wilderei bleibt eine ernste Gefahr für diese äußerst seltene Art", ergänzt Lee.

Das Projekt wird gemeinsam mit Burung Indonesia, der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB), der KfW-Entwicklungsbank und BirdLife International umgesetzt. Gefördert wird es durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) und die NABU International Naturschutzstiftung.

Mehr Informationen zum Projekt
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/weltweit/naturschutzprojekte/hutan-harapan/index.html

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Quelle:
NABU Pressedienst, 26.03.2025
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 28. März 2025

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