Germanwatch e.V. - Pressemitteilung, 5. Juni 2025
Nullsumme fürs Klima: Neue klimaschädliche Subventionen so hoch wie Investitionen
Laut einer neuen Analyse des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), die im Auftrag von Germanwatch und der Klima-Allianz Deutschland erstellt wurde, plant die neue Bundesregierung zusätzliche klimaschädliche Subventionen und Anreize in Höhe von jährlich 9 bis 15 Milliarden Euro.
Berlin (5. Juni 2025). Laut einer neuen Analyse des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), die im Auftrag von Germanwatch und der Klima-Allianz Deutschland erstellt wurde, plant die neue Bundesregierung zusätzliche klimaschädliche Subventionen und Anreize in Höhe von jährlich 9 bis 15 Milliarden Euro. Diese Vorhaben entsprechen in etwa den geplanten jährlichen Mitteln aus dem Sondervermögen für den Klima- und Transformationsfonds (KTF) in Höhe von 10 Milliarden Euro.
"Der Koalitionsvertrag von Union und SPD enthält zahlreiche Maßnahmen, die bestehende klimaschädliche Subventionen zementieren oder sogar ausweiten", erklärt Swantje Fiedler, Wissenschaftliche Leiterin beim FÖS und Co-Autorin der Studie. "Der Großteil der neuen Subventionen und klimaschädlichen Anreize entfällt dabei auf den Energiesektor mit 5,9 bis 9,8 Milliarden Euro sowie auf den Verkehrsbereich mit rund 1,9 Milliarden Euro."
Stefanie Langkamp, Geschäftsführerin Politik bei der Klima-Allianz
Deutschland:
"Das Sondervermögen soll zusätzliche Investitionen in den Klimaschutz
ermöglichen. Durch neue klimaschädliche Subventionen wie die Erhöhung
der Pendlerpauschale oder die Förderung von zusätzlichen
Gaskraftwerken verpufft die Wirkung des Sondervermögens. Es ist nicht
nachvollziehbar, dass laut Koalitionsvertrag zentrale
Klimaschutzprogramme im Klima- und Transformationsfonds gekürzt werden
sollen, während die Bundesregierung die Förderung für fossile
Strukturen weiter ausbauen will. Statt beim Klimaschutz den Rotstift
anzusetzen, sollte die neue Regierung die Einsparpotentiale bei
klimaschädlichen Subventionen ernst nehmen."
Anja Gebel, Referentin für zukunftsfähige Finanzflüsse bei
Germanwatch, kritisiert:
"Die geplanten Subventionen gefährden die Modernisierung des Standorts
Deutschland zu einer klimaneutralen und krisenfesten Wirtschaft.
Angesichts knapper öffentlicher Mittel und wachsender Risiken durch
die Klimakrise ist es unverantwortlich, weiterhin fossile
Geschäftsmodelle zu fördern. Damit sich Klimaschutz und
klimaschädliche Investitionen nicht gegenseitig aushebeln, ist es nun
unbedingt erforderlich, dass Union und SPD ihr Versprechen aus dem
Koalitionsvertrag einlösen, sämtliche Subventionen kritisch zu prüfen.
Vorrang sollten Förderungen haben, die die klimafreundliche
Transformation und zukunftsfähige Geschäftsmodelle stärken."
Weiterführende Links
Analyse des FÖS zu umweltschädlichen Subventionen und Anreizen im
Koalitionsvertrag
https://www.germanwatch.org/de/93160
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Quelle:
Pressemitteilung, 05.06.2025
Herausgeber: Germanwatch e.V.
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 6. Juni 2025
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