Deutsche Umwelthilfe e.V.
Pressemitteilung - Montag, 28.04.2025
Weiteres unnötiges LNG-Terminalschiff erreicht Wilhelmshaven: Deutsche Umwelthilfe fordert Stopp des überdimensionierten Betriebs
• Mit Inbetriebnahme des neuen Terminalschiffs "Excelsior" droht massive Überkapazität: DUH fordert sofortige Stilllegung der "Höegh Esperanza"
• Terminalschiff Esperanza durch Biozid-Einleitung besonders umweltschädlich - und ohnehin nur zu 64 Prozent ausgelastet
• DUH fordert klare Absage an neue LNG-Infrastruktur in ganz Deutschland
Berlin, 28.4.2025: Mit der heute erwarteten Ankunft des
LNG-Terminalschiffs "Excelsior" in Wilhelmshaven steht das zweite
schwimmende Terminal am Standort kurz vor der Inbetriebnahme. Die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die wachsende LNG-Überkapazität
und fordert jetzt umso dringlicher ein Aus für das erste
Terminalschiff, die extrem umweltschädliche "Höegh Esperanza". Diese
setzt giftige Chlor-Biozide ein und verschmutzt massiv das Wattenmeer.
Im Gegensatz dazu arbeitet die "Excelsior" mit einer
Ultraschall-Technologie.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Jetzt gibt es erst recht keinen Grund mehr, die besonders
umweltschädliche 'Esperanza' am Netz zu lassen. Ein Weiterbetrieb mit
giftigen Chlor-Bioziden in unmittelbarer Nähe zu sensiblen
Schutzgebieten widerspricht allen Umwelt- und Naturschutzprinzipien.
Wir fordern die Landesregierung in Niedersachsen auf, das
Terminalschiff stillzulegen - zum Schutz von Umwelt und Klima."
Die "Excelsior" sollte ursprünglich im ersten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden. Um kurzfristig für die Gasversorgung zur Verfügung zu stehen, erhielt sie eine beschleunigte Genehmigung ohne Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Verzögerung zeigt einmal mehr, dass ein zweites Terminalschiff unnötig ist. Dafür spricht auch die geringe Auslastung der bestehenden LNG-Infrastruktur. Im Jahr 2024 war die "Höegh Esperanza" nur zu 64 Prozent ausgelastet.
Constantin Zerger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz der DUH:
"Deutschland setzt auf eine klima- und umweltpolitisch fatale
LNG-Überkapazität. Kein einziges Terminal ist annähernd ausgelastet.
Zwei Terminalschiffe in Stade und vor Rügen haben vorzeitig ihren
Betrieb eingestellt und verursachen nur noch horrende Kosten. Die
Landesregierung in Niedersachsen sollte die Zeichen erkennen, anstatt
auf Biegen und Brechen an dem nicht benötigten Terminalschiff
festzuhalten."
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Quelle:
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
Pressemitteilung, 28.04.2025
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030/25 89 86-0, Fax.: 030/25 89 86-19
Internet: www.duh.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 2. Mai 2025
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