Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/1172: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3304 (SB)


Hubert Haensel

Die Wyconder

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3304


Leerraum zwischen Milchstraße und Agolei, Mai - Juli 2250 NGZ

Perry Rhodan, Atlan, Liam Barstow, Zhobotter und Meg Ontares sind bereits elf Monate lang mit dem PHOENIX unterwegs zum Sternenband Agolei. Die Enge und Monotonie des Fluges macht ihnen allen zu schaffen. Hinzu kommt, dass der Ara Zhobotter aufgrund seiner schlechten Erfahrungen eine starke Abneigung gegen Ärzte hat, was sein Verhältnis zu Meg Ontares stark belastet. Liam Barstow hingegen stört sich an Atlans Nonchalance, die sie als Arroganz auslegt. Perry Rhodan macht sich vor allem Sorgen um Terra und Luna und ob ihre Mission überhaupt Erfolg haben wird. Werden sie schnell genug wieder zurück sein, um Erde und Mond vor der Vernichtung durch das Brennende Nichts retten zu können? Wenn Shrell mit ihrem wracken Schiff schneller in der Agolei ankommt als der durch Shrells "Geschenk" optimierte PHOENIX, wie hochwertig müssen dann erst die Schiffe sein, die dort auf sie warten werden? Und hat Reginald Bull diesen Feinden überhaupt etwas entgegenzusetzen?

Nach drei Flugetappen und einigen Orientierungsstopps muss zum dritten Mal bei einer Sonne, die der PHOENIX "Hidden Place" nennt, aufgetankt werden. Dieser letzte Auftankvorgang vor ihrem Ziel dauert mit sieben bis zehn Stunden sehr lange, weil diese Sonne ein nur schwacher Hyperstrahler ist. Um die Zeit zu nutzen, schlägt der PHOENIX Perry Rhodan vor, sich mit einem Avatar von Reginald Bull zu konfrontieren, in dem alle Wesensmerkmale, die das Schiffsbewusstsein über Perrys ältesten Freund gespeichert hat, eingeflossen sind. Doch mitten in diesem Gespräch wandelt sich der Bull-Avatar in den PHOENIX-Avatar, der den Schnabel zu einem Warnschrei aufreißt. Danach gibt er nur noch ein Krächzen von sich und die Kommunikation fällt vollständig aus. Nach einer halben Minute ist der Spuk vorbei und der PHOENIX wieder ansprechbar.

Der Ausfall der Kommunikation wird zunächst einer Frequenzverschiebung während der Sonnenzapfung zugeschrieben. Der PHOENIX meint, so etwas würde nicht mehr vorkommen, doch Liam Barstow lässt dieser Ausfall keine Ruhe. Verbissen sucht sie, auch nachdem der Zapfvorgang beendet wurde und der PHOENIX sich wieder auf den Weg gemacht hat, nach einem anderen möglichen Fehler, der zu den 33 Sekunden Kommunikationsunterbrechung geführt haben könnte. Perry Rhodan macht sich bereits Sorgen, weil sie sich keine Ruhepause gönnt.

Barstows akribische Suche führt zu einem Ergebnis: Während des Zapfvorgangs hat den PHOENIX ein ultrakurzer Impuls im Bereich zwischen Hypergravitation und Psikraft getroffen, der zu der Frequenzverschiebung geführt haben kann. Als Barstow weiterforscht, findet sie heraus, dass das Schiff sechs Wochen zuvor schon einmal von solch einem Impuls getroffen wurde. Die Frage ist nun, woher der kommt, und mit welcher Absicht er gesandt wurde. Der PHOENIX behauptet, nichts davon bemerkt zu haben. Als nach sechs weiteren Wochen kein erneuter Impuls auftritt, muss man die Sache auf sich beruhen lassen.

Drei Tage vor der Ankunft in der Agolei fällt das Schiff mitten im Leerraum jedoch vollkommen aus. Es herrscht Dunkelheit, die künstliche Schwerkraft wirkt nicht mehr und es gibt keinerlei Kommunikation mit dem Schiffsbewusstsein. Weder Barstow noch Zhobotter können die Funktionen wieder herstellen. Allerdings finden sie heraus, dass der Ausfall von dem Aggregat ausging, das Shrell ihnen aufgezwungen hat, damit der PHOENIX den weiten Weg zur Agolei überhaupt bewältigen kann. Allerdings ist Shrells "Geschenk" zuvor von dem Impuls getroffen worden, der den PHOENIX bereits zweimal erreicht hat.

Plötzlich tauchen sechs Gestalten im Schiff auf, die wie Shrell aussehen. Sie bezeichnen sich als Wyconder, bezichtigen Perry und seine Begleiter, Technologie-Diebe zu sein, und fordern die Herausgabe des Raumschiffs. Man würde sie dann auf einer Welt ihrer Wahl absetzen. Falls sie damit nicht einverstanden wären, würde man sich eben nehmen, was einem gehört.

Die Wyconder versetzen den PHOENIX in ihr Techno-Suchschiff, die RITAKOR, und die wiederum fliegt die Raumstation OBJEKTIV 2414 an. Dort soll über das weitere Vorgehen entschieden werden. Perry und seine Begleiter müssen ihre Schutzanzüge ausziehen und werden in eine Gefängniszelle transmittiert. Nach längerer Zeit taucht bei ihnen eine Wyconderin namens Terrybor auf, der nach eigener Aussage die Militäreinheit auf OBJEKTIV 2414 untersteht.

Auf Rhodans und Atlans Protest über das Vorgehen der Wyconder hin, erläutert Terrybor, dass im PHOENIX Wycondertechnik verbaut sei, was ihr das Recht gäbe, sie einzuziehen. Ihre Technik zu nutzen, sei außerhalb ihres Volkes verboten. Kein Fremder könne auf legalem Weg darüber verfügen. Was sich an Bord des PHOENIX befände, sei also zweifellos gestohlene Technik. Perry erklärt, diese Technik geschenkt bekommen zu haben und er hätte nicht gewusst, dass das Aggregat der Schenkenden gar nicht gehörte.

Terrybor räumt ein, über diesen Fall beraten zu müssen. So lange könne sich die PHOENIX-Besatzung auf OBJEKTIV 2414 frei bewegen. Bei der Raumstation handelt es sich um eine von Tausenden kosmischen Beobachtungsstationen, die die Wyconder im intergalaktischen Nichts stationiert haben. Mit ihnen suchen sie ständig nach gestohlener und verschollener Wyconder-Technik. Denn der Verlust ihres technischen Erbes ist für sie das schlimmste Sakrileg, das sie sich vorstellen können. Mit geeigneten Geräten lässt sich ihre Technik über weite kosmische Entfernungen anmessen.

Atlan und Perry trennen sich. Während Perry Rhodan versuchen will, mit Terrybor zu sprechen, lehnt es der Arkonide ab, noch weiter abzuwarten. Er will zusammen mit Zhobotter zum PHOENIX vorstoßen.

Liam Barstow befürchtet, dass es erst durch ihre akribische Suche nach einem Fehler zur Entdeckung des PHOENIX gekommen ist. Dreimal hat der wycondische Suchimpuls das Schiff getroffen und erst beim dritten Mal wurde er fündig. Shrell hatte sicher dafür gesorgt, dass das eingebaute Aggregat nicht von den Wycondern gefunden werden kann. Und Liams Untersuchungen haben diese Manipulation vermutlich außer Kraft gesetzt.

Perry Rhodan spricht mit Terrybor, die ihm seine Geschichte abnimmt, weil sie so unglaubwürdig ist, dass eine Lüge geschmeidiger daherkäme. Als sie wissen will, wann das Aggregat auf Terra gelandet sei und die terranische auf die wycondische Zeit überträgt, ist sie erschüttert. Shrell und die ELDA-RON sind für sie keine Unbekannten. Sie schickt Perry Rhodan weg, weil sie nachdenken muss.

Unvermittelt werden alle Besatzungsmitglieder des PHOENIX in ihre Zelle zurücktransmittiert, weil Atlan und Zhobotter beim Diebstahl eines Pentaferers erwischt wurden. Dennoch ist Terrybor, bei der es sich sogar um die Stationsführerin handelt, bereit, sie in ihr Heimatsystem zu bringen, wohin der PHOENIX bereits transportiert worden ist. Dort würden sie ihn unbeschädigt, allerdings ohne Zusatzaggregat zurückerhalten. Sie vertraut Perry Rhodan und will die Reise dorthin dazu nutzen, um über Shrell zu sprechen.

Shrell war vor 53 Jahren terranischer Zeitrechnung im Wycosystem aufgetaucht, hatte dessen Bewohner angegriffen und diesen Angriff als Ablenkung dafür genutzt, jede Menge Wycondertechnik zu rauben. Danach zündete sie auf der Heimatwelt Wengir ein Brennendes Nichts, das den Planeten nach bereits vier Jahren vollständig vernichtet hatte.

Perry Rhodan ist angesichts der Information, dass auch die Wyconder, die eine viel weiter entwickelte Technik als die Terraner besitzen, nichts gegen Shrells mörderische Waffe ausrichten konnten, zutiefst erschüttert. Angesichts der riesigen kreisrunden Schwärze, die sich vor der gigantischen Sonne Wyco abzeichnet, fühlt er sich so elend wie nie zuvor.

24. Januar 2025


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang