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ERSTAUFLAGE/1188: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3320 (SB)


Leo Lukas

Der Orden der Datenkunde

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3320


Agolei, Wycosystem, Rugyra, 11. - 14. August 2250 NGZ

Die Gesellschaft der Wyconder hat sich seit dem Auftauchen Perry Rhodans gespalten. Um so mehr, weil die Oberste Architektin Terrybor ihm technische Hilfe zukommen ließ, was gegen die Grundsätze der Wyconder verstößt. Es gibt eine Fraktion von Traditionalisten, die gegen Terrybor arbeitet. Sie unterstützt den Heiligen Orden der Datenkunde, der von Prälatin Tosmethur geleitet wird. Sie ist gegen den Neubau des von Shrell vernichteten Planeten Wengir, weil sie jede Abweichung von dem in ihren Augen perfekten Original ablehnt und deren Umsetzung hintertreibt. Tosmethur hat ihre Leute an maßgeblichen Stellen des Regierungsapparats und des Militärs untergebracht, was Terrybor nicht bewusst ist.

Diese wird zu einem Bauabschnitt von Neu-Wengir gerufen, um den Streit zwischen der dem Traditionalismus anhängenden Architektin und dem Bauführer, der fortschrittliche Methoden umsetzen will, zu schlichten. Der Legende nach sind die Wyconder von ihren Vorfahren damit beauftragt worden, die technologischen Hinterlassenschaften zu bewahren. Im Laufe der Jahrtausende ist aus diesem Auftrag eine Art Religion entstanden, wobei nicht eine Gottheit, sondern der technische Fortschritt angebetet wird. Allerdings scheiden sich die Geister an der Frage, ob die technologische Vollkommenheit bereits mit der Schaffung Wengirs, das von Shrell vernichtet worden ist, erreicht worden war oder ob es sich um einen zukünftigen Zustand handelt. Das Problem ist nicht zu lösen und so bleibt Terrybor nichts anderes übrig, als der Traditionalistin einen neuen Bauabschnitt zuzuweisen, den diese mit Gleichgesinnten gestalten darf.

Nun taucht Perry Rhodan schon wieder mit dem PHOENIX auf, um zum Wycosystem zu fliegen. Der Terraner will Informationen über den Sternenwürfel einholen, die seiner Meinung nach auf Rugyra gespeichert sein müssten. Wie er inzwischen erfahren hat, sind die Wyconder die Erbauer des Sternenwürfels und wüssten daher am besten, wo er sich aufhält.

Der Überlichtantrieb des PHOENIX wird schon im Vorfeld lahmgelegt. Terrybors Vetter Diolgemin hält sich in der Nähe an Bord von Terrybors Flaggschiff RITAKOR auf, weil unweit ein Asteroidenbrocken geortet worden ist, der zwar am Wycosystem vorbeifliegen würde, aber Emissionen aufweist, die auf höherwertige Technologie schließen lassen. Er weist Perry Rhodan auf dessen Zusicherung hin, nie wieder zurückzukehren. Immerhin habe man ihm dafür ein hochwertiges Aggregat übereignet. Er akzeptiert keinerlei Begründung und lehnt jeden weiteren Kontakt ab. Daraufhin teleportiert Gucky mit Atlan an Bord der RITAKOR, so dass Diolgemin, der Atlan kennt und bereits schätzen gelernt hat, nicht umhin kann, sich deren Anliegen anzuhören. Obwohl er noch nie etwas über einen Sternenwürfel gehört hat, verspricht er, unter der Bedingung, dass der PHOENIX an Ort und Stelle bleibt, die Anfrage an Terrybor weiterzuleiten.

Terrybor will sich persönlich um die Angelegenheit kümmern, damit nicht publik wird, dass sie erneut mit Perry Rhodan zusammenarbeitet. Das würde sie endgültig zu Fall bringen. Da sie um des gesellschaftlichen Friedens willen ohnehin ein Gespräch mit ihrer ärgsten Kritikerin sucht, will sie die Gelegenheit nutzen, die Hüterin der Datenkunde auf den Sternenwürfel anzusprechen.

Es gelingt Terrybor, einen Waffenstillstand auszuhandeln. Wenn die Traditionalisten mehr Gebiete bekommen, halten sie sich in den anderen Regionen mit ihrem missionarischen Eifer zurück. Durch eine List kann Terrybor Tosmethur dazu bringen, die Datenanfrage nach dem Sternenwürfel durchzuführen. Doch deren Rechercheure finden nichts in den Archiven. Allerdings meldet sich ein junger Novize zu Wort, der auf alte Speicher hinweist, die sich in den Katakomben befinden müssten, woraufhin er von Tosmethur zurechtgewiesen wird. Terrybor wird hellhörig und springt mit einem Pentaferer heimlich in die Kammer des jungen Datenrechercheurs Kenithan.

Dieser strebt keine Karriere an, sonst wäre er nicht in den männerfeindlichen Orden eingetreten. Ihm geht es um die historische Forschung, da ihn die Frühgeschichte der Wyconder fasziniert. Dafür war er sogar bereit, sich der fundamentalistischen Prälatin unterzuordnen. Offiziell sind alle Geschichtsdaten, die älter als 18.000 Jahre sind, verloren gegangen. Aber auf Rugyra gab es schon zu Wengirs Zeiten das Kloster des Ordens, was den Schluß nahelegt, dass es irgendwo noch ältere Speicher geben muss. Kenithan forscht schon lange danach, bekommt aber ständig Steine in den Weg gelegt. Er vermutet, dass Rugyra und damit auch die Kloster- und Forschungsanlage Sintehar wesentlich älter sind als allgemein angenommen. Unter dem Ringkloster sollen sich ausgedehnte Tiefspeicher verbergen, die einen uralten Datenstamm verwahren. Den will Kenithan auf jeden Fall finden.

Terrybor und Kenithan wollen die alten Katakomben erkunden, werden aber immer wieder von Wächter-Cyborgs aufgespürt. Es stellt sich heraus, dass der junge Wyconder einen Peilsender in sich trägt, den er sich von Terrybor herausschneiden lässt.

Bei ihrem weiteren Vordringen in die Tiefen der einsturzgefährdeten Katakomben finden sich Hinweise darauf, dass die Prälatin schon seit Jahrzehnten die Gesellschaft beeinflusst. Tosmethur hat ein Netzwerk aufgebaut, das um ein Vielfaches größer ist, als Terrybor vermutet hat. Es reicht über die Habitate des Wycosystems hinaus bis zu den entlegendsten OBJEKTIV-Stationen, von denen aus das All nach wycondrischer Technologie abgesucht wird.

Darüber hinaus stoßen sie aber nur noch auf Gerümpel und wracke Rechner. Nirgends gibt es einen noch funktionsfähigen Speicher. Und dennoch muss es ihn nach Kenithans Recherchen geben.

Allerdings gibt es Wandmalereien, deren Farben zu leuchten beginnen, wenn eine Energiequelle in der Nähe ist. Sie erzählen eine Geschichte von Technologieraub, auf dem die Gesellschaft der Wyconder gründet, die selbst jeden Diebstahl gnadenlos ahnden. Dem Orden der Datenkunde müssen diese Informationen bekannt sein und Prälatin Tosmethur tut alles, damit sie nicht ans Tageslicht kommen.

Terrybor und Kenithan machen so viele Aufnahmen von den Bildern, wie sie können. Doch Tosmethur spürt sie in Begleitung bewaffneter Soldatinnen und Cyborgs auf und will sie umbringen. Bei dem Gefecht wird Kenithan schwer verletzt. Ein Schuss trifft die Decken-Konstruktion, die daraufhin einstürzt und die Prälatin samt ihrem Gefolge unter sich begräbt. Terrybor kann mit dem Pentaferer sich und Kenithan aus der unmittelbaren Gefahr retten, doch Kenithan ist zu schwer verletzt, um es hinauszuschaffen. Er besteht darauf zurückzubleiben und stirbt. Terrybor schafft es gerade noch an die Oberfläche.

Gucky, der an Bord der RITAKOR telepathisch von dem Asteroiden-Irrläufer erfährt, will sich selbst ein Bild davon machen und teleportiert heimlich an Bord des Beiboots, mit dem Diolgemin zusammen mit zwei Soldatinnen und einem Piloten dorthin fliegt. Auf dem Asteroiden stößt Gucky auf eine Zivilisation von Robotern, die das Leben biologischer Intelligenzwesen nachahmen, bei denen es sich um die Vorfahren der Wyconder handeln könnte. Die kosmischen Architekten hatten Tausende von Habitat-Nestern im Leerraum gebaut.

Diolgemin berät mit den Soldatinnen, die Roboter sich selbst zu überlassen und den Brocken nicht weiter zu beachten. Als der Pilot des Bootes jedoch Emissionen wycondrischer Hochtechnologie anmisst, entscheidet Diolgemin, das Asteroidenbruchstück näher zu untersuchen. Er und die Soldatin Hudekrun springen per Pentaferer auf den Irrläufer. Die andere Soldatin, Erlbyler, weigert sich.

Das gesamte Trümmerstück ist ein Sammelsurium an Erinnerungen, die von den Robotern bereits über einen extrem langen Zeitraum bewahrt und nachexerziert worden sind - eine pervertierte Simulation des Gesellschaftslebens der früheren Bewohner. In einem Turm scheint ein uralter Sender noch aktiv zu sein. Ihn wollen Diolgemin und Hudekrun erkunden. Im Dachgeschoß, einem ehemaligen Observatorium, finden sie unter einer gläsernen Pyramide den Peilsender. Das Observatorium zeigt das ursprüngliche Wycosystem. Diolgemin wird klar, dass auf diesem Irrläufer-Relikt die Urahnen der Wyconder gelebt haben müssen. Hier könnte man endlich mehr über die Vorgeschichte der Wyconder erfahren.

Doch sein Versuch, Verbindung zur RITAKOR aufzunehmen, wird von Störimpulsen verhindert, die vom Beiboot ausgesendet werden. Plötzlich werden sie angegriffen und Gucky kommt zu Hilfe. Er berichtet, Erlbyler gehöre den Traditionalisten an und habe von Tosmethur den Auftrag bekommen, Diolgemin zu töten, damit das Geheimnis des Irrläufer-Asteroiden bewahrt bleibt. Durch den Beschuss ist der Schirm, der diesen umgibt, so stark beschädigt worden, dass er zusammenbricht und das gesamte Planetenbruchstück vernichtet wird.

Diolgemin kann von Gucky in Sicherheit teleportiert werden. Hudekrun, die versucht hatte, sich per Pentaferer zur retten, hat es nicht weit genug weg geschafft. Und auch das Beiboot ist vernichtet worden - vermutlich von den Robotern, die ihre Welt verteidigten. Gucky teleportiert an Bord eines ihrer Fluggeräte und kann den darin verbauten Roboter dazu zwingen, ihnen die Kontrollen zu überlassen. Diolgemin stellt fest, dass diese uralten Geräte fortschrittlicher sind als die Technik, derer sich die Wyconder heute bedienen. Offenbar wurde die technische Entwicklung von den Traditionalisten nicht nur gehemmt und unterbunden, sondern sogar zurückgefahren.

Terrybor nimmt Kontakt zu Perry Rhodan auf und schickt ihm Aufnahmen der Bilder und Schriften, die sie in den Katakomben gefunden hat, auch wenn sie nicht davon ausgeht, dass sie etwas mit dem Sternenwürfel zu tun haben. Außerdem gibt es einen Verschlüsselungscode, ohne den die Schriften nicht gelesen werden können. Den hat sie nicht. Aber Gucky hat einen Datenchip vom Irrläufer-Asteroiden erbeutet und darin ist der Code verewigt.

Daraufhin macht sich Zhobotter mit Hilfe des von Gucky erbeuteten Codes an die Entschlüsselung. Zu Aussehen und Beschaffenheit des Sternenwürfels gibt es allerdings nichts Konkretes. Nur, dass es sich um ein kosmisches Projekt handelt, nach dessen Fertigstellung sich die Vorfahren der Wyconder von der kosmischen Bühne zurückgezogen haben. Allerdings ist von einem mysteriösen Volk von Bauherren die Rede, die sich Leun nennen.

Fest steht, dass die von Perry Rhodan gesuchte Position des Sternenwürfels mit dem des Wycosystems identisch ist. Das Heimatsystem der Wyconder war also ein Teil davon. Rugyra wird als initiale Steuerwelt bezeichnet. Dieser Begriff weckt bei Perry Rhodan und Atlan Erinnerungen an die Sternenschwärme der Kosmokraten, die ebenfalls über Steuerwelten verfügten. Atlans Extrasinn vertritt die Ansicht, der Sternenwürfel könnte wie ein Schwarm mittels Massentransition weitergereist sein und seine Steuerwelt zurückgelassen haben. Auch die Sternenschwärme haben ganze Sonnensysteme aufgenommen und wieder abgestoßen.

Die astrogatorischen Koordinaten der letzten Versetzung des Sternenwürfels sind dieselben, wie die, die Shrell Perry Rhodan gegeben hat. Dort war er aber nicht mehr, was bedeutet, dass Reginald Bull ihn wahrscheinlich versetzt hat, um ihn vor Shrell in Sicherheit zu bringen. Perry und seine Leute vermuten, dass die Steuerwelt, auf der man eventuell Hinweise finden könnte, wohin der Sternenwürfel gesprungen ist, zurückgeblieben ist.

Nachdem Perry Rhodan sämtliche Erkenntnisse, die Zhobotter aus den entschlüsselten Bildern gewinnen konnte, an Terrybor weitergeleitet hat, wird die Antriebsperre des PHOENIX aufgehoben und das Schiff kann sich auf die Suche nach der letzten Steuerwelt des Sternenwürfels machen.

11. April 2025


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