Susan Schwartz
Der Sternentresor
Perry-Rhodan-Heft Nr. 3328
Agolei, Mitte August 2250 NGZ
Perry Rhodan ist mit einem Leunraumer in den Trümmern des explodierten Äonenschiffes auf der Suche nach Krash auf den PHOENIX gestoßen. Das Schiffsgehirn hatte ein Fremdwesen aufgenommen, das gerade in einer Überlebenskapsel erwacht war, deren Energie sich erschöpft hatte. Es handelt sich um einen Symbionten namens Aelor, der nur in den Gehirnen von ganz bestimmten Gastkörpern existieren kann. An Bord des PHOENIX gab es jedoch niemanden, der dafür in Frage kam. Also schuf Phoenix ihm aus Sichu Dorksteigers in der Medostation hinterlegtem Genmaterial einen Klon ohne eigenes Bewusstsein. Das Erbgut keines anderen Besatzungsmitglieds wäre dafür geeignet gewesen und auch das der Ator ist es nur bedingt. Aelor wird sich nicht lange darin halten können und einen geeigneteren Gastkörper brauchen.
Als Perry Rhodan in der Zentrale auf eine jugendliche Sichu stößt, ist das für ihn ein Schock. Auf Rugyra kämpft seine Frau gerade ums Überleben und in dieser Situation muss er sich nun mit einer mädchenhaften Version von Sichu auseinandersetzen. Denn er will mit dem Wesen, das den Klonkörper bewohnt, zusammenarbeiten, da es uralt ist und sein Wissen für ihn von unschätzbarem Wert sein könnte. Leider leidet Aelor unter Amnesie. Das einzige, an das er sich erinnert, ist, dass er der letzte Ennu Malor ist - der letzte Jäger des Nichts. Die Yuits hätten ihm ein Brennendes Nichts gestohlen, das er als Waffe gegen eine namenlose Gefahr einsetzen müsse.
Mit Hilfe der Daten, die im Leun-Raumer gespeichert sind, kann der PHOENIX den Ort einkreisen, an dem sich Krash befinden sollte, spürt aber nur noch seine Leiche auf, die an Bord genommen wird. Bei einem Erinnerungsschub wird offenbar, dass Aelor der Kommandant des Äonenraumers war. Für ihn ist es entsetzlich, dass keiner seiner Artgenossen mehr lebt. Rhodan, Zhobotter und der Wyconder Botabar hatten nur Leichen in dem Raumer gefunden, bevor Botabar mit dem Diebstahl eines Kästchens die Selbstzerstörung des Raumschiffs ausgelöst hatte. Offenbar war die Besatzung vor 80.000 Jahren bei einem Kampf ums Leben gekommen und Aelor hatte sich in einer Überlebenskapsel abgesetzt, deren Energie sich im Laufe der Zeit verbraucht hatte.
Als Rhodan ihm die Aufnahmen zeigt, die er von dem Äonenraumer gemacht hatte, erinnert sich Aelor, dass sich in dem Schlauch, den das Schiff hinter sich hergezogen hatte, sein fixiertes Eigentum befunden habe - ein von einem Kraftfeld umschlossenes Brennendes Nichts. Neben dem gestohlenen Kästchen müsste sich noch etwas anderes Wichtiges an Bord befunden haben - der Sternentresor. Er habe sich in einer Art Sicherheitszelle befunden, die auch nach der Zerstörung des Raumers noch existieren könnte.
Nachdem Aelor dieses Wissen preisgegeben hatte, bricht er zusammen. Die jugendliche Ator ist kollabiert. Der Klonkörper muss ins künstliche Koma versetzt werden. Bei den Ator erfolgt die Entwicklung schubweise, was zur Folge hatte, dass der Klonkörper über Nacht um ein Jahr gealtert ist, was eine große Belastung darstellt. Da Sichu sehr gute Gene hat, ist Perry aber sicher, dass der Klonkörper noch eine Weile überlebt. Allerdings altert er sehr schnell.
Da Aelor bei gewissen Reizworten mit Erinnerungsschüben reagiert, geht Rhodan davon aus, dass er nicht wirklich unter einer Amnesie leidet, sondern bei ihm eine mentale Sicherheitsblockade installiert worden ist. Da der Symbiont davon ausgeht, dass sich der vermutlich energetisch geschützte Sternentresor noch irgendwo zwischen den Trümmern des Äonenraumers befinden kann, ortet der PHOENIX nach höherdimensionalen Strahlungswerten und wird im Zentrum der Explosion fündig. Die energetische Barriere kann jedoch nicht mit technischen Methoden überwunden werden. Erst als Aelor und Rhodan nur mit SERUNS bekleidet an die Grenze fliegen, können sie eindringen - und befinden sich unvermittelt in einem zunächst leeren Raum.
Plötzlich taucht unter ihnen ein Dunkelplanet mit riesigen, hell erleuchteten Städten auf. Vom Horizont her nähert sich eine Finsternis, die die Städte und alle, die darin leben zu verschlingen droht. Aelor ist ganz außer sich und will die Bewohner warnen. Er landet zwischen Lebewesen der verschiedensten Spezies, die aber ungerührt ihren Tätigkeiten nachgehen und ihn nicht ernst nehmen. Sie sprechen die unterschiedlichsten Sprachen, die für Aelor und Rhodan völlig unverständlich sind und scheinen sich zu amüsieren. Aelor ist vollkommen verzweifelt, weil niemand die drohende Vernichtung wahrzunehmen scheint. Er versucht Perry Rhodan, der sich von ihm getrennt hatte, um sich anderweitig umzuschauen, anzufunken. Doch der antwortet nicht, obwohl der Funk zu funktionieren scheint. Aelor muss mit ansehen, wie all die Lebewesen von der Dunkelheit verschlungen werden. Auch ihn holt sie ein, obwohl er zu fliehen versucht.
Rhodan ist unvermittelt Meg Ontares begegnet, die ihn darüber informiert, dass Sichu nicht mehr lange zu leben hat. Ob er sich nicht von ihr verabschieden wolle. Perry ist tief erschüttert. Er versteht nicht, wie er so unvermittelt auf die OBJEKTIV-Station 4774 versetzt worden ist, wo Meg Ontares um das Leben seiner Frau ringt. Doch dann erkennt er, dass er sich nicht in der realen Welt befindet. Die Dunkelheit der Angst hat auch ihn eingeholt, denn der Sternentresor versetzt jeden in eine Welt, in der sich dessen schlimmste Ängste materialisieren.
Schließlich finden Aelor und Rhodan wieder zusammen. Obwohl sich Aelor als Hüter des Sternentresors begreift, scheint der ihn nicht vollständig anzuerkennen, woran möglicherweise Aelors Amnesie Schuld ist. Allerdings erkennt dieser, dass er diese Sicherheitszelle hätte aufsuchen sollen, als das Schiff angegriffen wurde. Dann wäre er allem entrückt gewesen und in Sicherheit. Diese Formulierung lässt Rhodan vermuten, dass sich der Tresor in einer Hyperraumnische befindet.
Aelor weiß, dass er ins Zentrum des Sternentresors vordringen muss, um etwas zu bergen. Und so begegnen sie gemeinsam den Herausforderungen, die ihnen gestellt werden, um dorthin zu gelangen. Dazu gehört ein Labyrinth, das sie zu überwinden haben und in dem sie von einem Roboter angegriffen werden, der sich bei Vernichtung in unzählige kleine Roboter aufteilt, die zum Angriff übergehen. Sie werden per Transmitter in eine Gefängniszelle verfrachtet, aus der sie ein Weg ins Dunkle wieder hinausbefördert.
Aelor hat ein Gespür für das Ziel, auch wenn er es nicht benennen kann. Allerdings ist er der Ansicht, dass das Sicherheitssystem nicht so funktioniert, wie es sein sollte. Es reagiert weder logisch noch effizient. Rhodan vermutet, dies könnte an der inzwischen erhöhten Hyperimpedanz liegen, an die sich das System erst anpassen muss.
Die beiden Gefährten werden erneut getrennt. Der Terraner findet sich auf einen Sessel gefesselt wieder. Doch das Sicherheitssystem des Sternentresors manifestiert sich in Form einer Ratte namens Qui, die ihm helfen will, wenn er ihr hilft. Sie zeigt ihm, wie er die Fallen am bestem überwindet, um ins Zentrum zu gelangen. Dort ist Aelor bereits angekommen, sieht sich jedoch einem Robot-Wächter gegenüber, der sich ihnen kurz vor dem Ziel in den Weg stellt. Der erkennt Aelor zwar als Kommandanten des inzwischen zerstörten Schiffes an, aber an das Innerste des Sternentresors lässt er ihn immer noch nicht heran, weil er der Ansicht ist, Aelor hätte keinen freien Willen. Er soll ihm den Namen nennen, den er dem Roboter einst selbst als Code-Wort für den Einlass gegeben hat. Doch Aelor erinnert sich nicht.
Als der Roboter sich anschickt, Rhodan zu eliminieren, versucht Aelor, ihn auszuschalten, woraufhin ihm die Hand abgehackt wird und er unter Schock steht. Rhodan muss handeln, wirft sich auf den Roboter, reißt dessen Brustplatte auf und drückt den Aus-Knopf. Nun kann er in Ruhe die Positronik seines SERUNS mit der des Roboters verbinden und dessen Namen herausfinden. Aelor kann sich in dem unter Schock bewegungslos gewordenen Klonkörper mit Rhodan nur noch durch Augenzwinkern verständigen. Die SERUN-Positronik nennt Perry das Code-Wort. Als dieser es ausspricht - "Lorea" - öffnet sich der Tresor und offenbart einen von einer Energiebarriere umgebenen 20 x 20 x 30 cm großen Metallkasten. Perry führt Aelors durch die Barriere und berührt die Kiste, woraufhin beide erneut versetzt werden und nun samt Kiste im All treiben ...
6. Juni 2025
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